Arkadengang

Der Arkadengang wurde um 1900 beim Umbau des ursprünglichen Renaissancebaus zu einem historistischen Schloss (Bisherige Rekonstruktion) an der Vorderseite des Hauses angebaut (Abb. 1). Die sich demzufolge im Arkadengang befindlichen Frontfenster im Erdgeschoss wurden zugemauert bzw. zu Wandschränken und einer Eingangstür in den ehemaligen Billardraum (jetzt Toiletten und Garderobe) umfunktioniert. Bis zu dieser Umgestaltung war die Verbindungstür zwischen Arkadengang und Kaminhalle die Eingangstür in das Gebäude.

 

Im Arkadengang wurde für die Deckengestaltung ein Verfahren angewendet, welches einige Jahre zuvor von dem Berliner Maurermeister Rabitz zum Patent angemeldet worden ist. Dieses „Rabitzgewölbe“ ist nicht gemauert. Es besteht aus einer Drahtunterkonstruktion als Träger für den Putzmörtel.

Bei den kommunistisch-ideologisch motivierten Umbauarbeiten 1974 (Bisherige Rekonstruktion) wurden die großen, geschwungenen Fenster durch kleine rechteckige Fenster ersetzt (Abb. 2). Im 3. Bauabschnitt (2003/2004) der denkmalgerechten Rekonstruktion (Bisherige Rekonstruktion) wurden die Fenster in der ursprünglichen Form rekonstruiert.

 

Auch das Rabitzgewölbe war vom Verfall des Schlosses (Bisherige Rekonstruktion) betroffen. Es konnte im 4. Bauabschnitt (2004/ 2005) der denkmalgerechten Rekonstruktion (Bisherige Rekonstruktion) unter Verwendung alter Teile wiederhergestellt werden. Der Zugang zum Nord-Ost-Turm und die farbliche Gestaltung der Türen, Wände und Decken sollen bei den aktuellen Restaurationsvorhaben entsprechend der denkmalpflegerischen Vorgaben rekonstruiert werden.

Arkadengang

Abb. 1: Frontansicht vom Schloss Stolpe auf einer Postkarte nach 1910. Bei dem stattgefundenen Umbau des Herrenhauses zu einem historistischen Schloss (1895 – 1907) wurden der Arkadengang mit großen geschwungenen Fenstern, drei Türme und ein Flügel an der Westseite des Hauses angebaut (Baugeschichte).

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Abb. 2: Kommunistisch-ideologisch motiviert sollte dem Gebäude 1974 das Aussehen eines Schlosses genommen werden. Dabei wurden u.a. die großen geschwungenen Arkadengangfenster klein und rechteckig gestaltet, die markanten Turme abgetragen. Der Westflügel war schon nach 1949 zur Baumaterialgewinnung teilweise abgerissen worden (Baugeschichte).

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Abb. 3: Das Schloss nach Rekonstruktion der Arkadengangfenster und Aufmauern der Türme im 2. Und 3. Bauabschnitt der Bisherigen Rekonstruktion.

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Abb. 4: Innenansicht des Arkadengangs bei Beginn der Bisherigen Rekonstruktion.

 

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